Autobahntankstelle Bad Reichenhall

Das zuerst errichtete Gebäude auf der Nordseite kurz vor der Fertigstellung – Blick von der Überführung der B 20 nach Westen

An der Anschlußstelle Bad Reichenhall / Piding (Betriebskilometer 122,3) befindet sich eine der letzten Autobahntankstellen in „Insellage“.

Diese Aufnahme muß während des Krieges entstanden sein, da die Fahrbahn zum Schutz vor Einsicht durch Feindflieger abgedunkelt wurde. Links sind die Zapfsäulen gut zu erkennen.

Die frühere Strecke 47 München – Landesgrenze wurde im Abschnitt Siegsdorf – Bad Reichenhall am 30. Oktober 1937 für den Verkehr freigegeben. Dieser Knotenpunkt verbindet seitdem die Autobahn mit der Bundesstraße B 20 – auch als wichtigste Zufahrt in die Berchtesgadener Region – und ist zugleich die letzte vollausgebaute Anschlußstelle der heutigen A 8.

Eine von Anfang an geeignete Stelle für eine Tankanlage. Zunächst wurde nur an der Nordseite zwischen den Ästen des Anschlusses der Richtungsfahrbahn München ein Gebäude errichtet. Beiderseits der Autobahntrasse wurden am 10. Januar 1938 die Zapfsäulen in Betrieb genommen. Die Tankwarte mußten die Fahrbahnen überqueren.

Fahrt Richtung Salzburg

Richtung Salzburg wurde ein 3,5 Kilometer kurzer Teilabschnitt der Reichsautobahn bis zur – heute noch teilweise genutzten – provisorischen Anschlußstelle Schwarzbach am 31. Dezember 1938 in Dienst gestellt.

Auf der Parallelfahrbahn – der Lkw links parkt dort
Das jüngere Gebäude an der Richtungsfahrbahn Salzburg

Das heute noch genutzte Gebäude mit Erfrischungsdienst auf der Südseite wurde 1956 fertiggestellt. Die passende Straßenanschrift lautet „An der A 8 83451 Piding”. Neben der Möglichkeit Kraftstoffe zu tanken, besteht nunmehr auch eine Elektroladestation.

Mit dem Rückbau der „Autobahnraststätte Bad Reichenhall Süd“ ist spätestens beim sechsstreifigen Vollausbau der Autobahn zu rechnen.

Die Nordseite in der Nachkriegszeit – Blick nach Osten

Wann die baulichen Veränderungen an der Nordseite stattgefunden haben, war über die Straßenbauverwaltung und den Pächter leider nicht herauszufinden.

Erstaunlicher Weise läuft der Verkehr zeitweise im Tankstellenbereich entgegegesetzt der Richtungsfahrbahn

Ein tragisches Ereignis geschah beim Rückbau der im Herbst 2007 geschlossenen Tankanlage an der Nordseite am 29. Januar 2008. Bei Schweißarbeiten an den geleerten Tankkesseln entstand eine Verpuffung, durch die ein 35-jähriger Arbeiter rund 60 Meter durch die Luft auf die Fahrbahn in Richtung Salzburg geschleudert wurde. Der Mann war sofort tot. Zur Untersuchung der Unglücksstelle und aus Vorsicht vor weiteren Explosionen wurde die Autobahn vollgesperrt.

Die Fläche auf der Nordseite diente in den letzten Jahren polizeilichen Kontrollen. Zudem werden dort immer wieder „aus dem Verkehr“ gezogenen Kraftfahrzeuge abgestellt.

Verbliebene Tankstellen in Insellage

%d Bloggern gefällt das: