43. Treffen bei Koblenz

24 . – 26. September 2021

Westliches Widerlager an der L 127 in Koblenz-Bubenheim

Altbauwerke der Strecke 37 bei Koblenz

Mit dem Bau der drei besuchten Bauwerke wurde im Jahr 1939 begonnen. Für den Verkehr wurde keines jemals genutzt. Über 80 Jahre befinden sich diese baugeschichtlichen, steinernen Dokumente des frühen Autobahnbaues nun in einem nahezu unverändertem Zustand.

Die in Bau befindliche und kaum fertiggestellte Strecke 37 Mehren – Koblenz  begann recht spät. Zum einem wollte die Wehrmacht keine linksrheinische Autobahnen und zum anderen war die Autobahn Köln – Frankfurt am Main noch nicht fertiggestellt. Vom heutigen Autobahndreieck Dernbach aus sollte bei Koblenz eine weitere Reichsautobahnbrücke über den Rhein errichtet und weiter in Richtung Westen die Eifel erschlossen werden. Bei Mehren sollte die Strecke 37 die Verbindungen von Köln (Strecke 114) und Landstuhl (Strecke 140) erreichen. Heute endet dort am Autobahndreieck Vulkaneifel mit der A 1 das Rudiment der A 48. Verantwortlich für Planung und Bau war die Oberste Bauleitung Frankfurt am Main.

Im Raum Koblenz wurde die Trasse in den 1950er Jahren neu geplant und weiter nach Norden verlegt. Einige ganz oder teilweise fertiggestellten Brücken wurden dabei zurückgebaut und drei verblieben im Ursprungszustand.

Blick von Norden auf das unvollendete Brückenbauwerk

Erstes besichtigtes Bauwerk war das A-Bauwerk an der Weißenthurmer Straße in Koblenz-Bubenheim. Beidseitig wurden die Widerlager mit Werksteinverkleidung errichtet. Der Überbau wurde nicht mehr begonnen. Lange Zeit nutzt ein Baustoffhandel das östliche Widerlager als Seiten- und Rückwand für sein Warenlager.

Südlich der heutigen A 48 – unvollendete Unterführung eines Wirtschaftsweges
Die hellen Flächen sind Vorkehrungen des Bauunternehmens zum Weiterbau

Stark zugewachsen ist die zweite besuchte „Brücke“ zwischen Bubenheim und Rübenach. Hier wurden nur auf der Südseite die Unterbauten für einen Wirtschaftsweg- und Fußgängerunterführung nebst Werksteinverkleidung erstellt. Die Nordseite wurde nicht mehr begonnen.

Fertiggestellte Brücke – unvollendete Reichsautobahn – stillgelegte Bahnlinie

Die Eisenbahnlinie Mayen – Koblenz wurde bei Ochtendung unter der Reichsautobahn hindurchgeführt. Hierzu wurde eine 10-stegige Plattenbalkenbrücke ebenfalls mit Werksteinverkleidung gebaut. Bis auf die in der Nachkriegszeit hinzugefügten Geländer war dieses Bauwerk komplett fertig. Die Bahnlinie von 1904 – am 7. Dezember 1983 stillgelegt – und die Autobahnbrücke sind zwischenzeitlich völlig zugewachsen.

Erstaunlich, wieviel Mühe man sich bei der optischen Gestaltung machte, obwohl ein Bahnreisender (wenn überhaupt) die Unterbauten nur wenige Sekunden sah.

Die Moseltalbrücke bei Winningen

Einleitung am Gedenkstein zum Baubeginn der Moseltalbrücke bei Winningen

Die linksrheinische Autobahnen A 57 und A 61 entstanden aus mehreren unterschiedlichen Überlegungen zu Ortsumgehungen und Verbindungsstrecken mit umfassenderen Planungen seit Mitte der 1950er Jahre. Auch Trassenideen der 1930er für den Kölner Raum wurden einbezogen.

Seit Mitte 1965 wurde am Moselübergang westlich von Koblenz geplant. Das Planfeststellungverfahren erstreckte sich von Mitte 1968 bis Ende 1969. Die ersten Bauarbeiten begannen schon Ende 1968.

Kurzvortrag zur Geschichte und Bau des Überganges im Widerlager der Moselbrücke Winningen
Gang durch den Überbau der Moselbrücke

Im Zuge der Bundesautobahn A 61 wird das Moseltal zwischen Winningen und Dieblich von einer der höchsten und längsten Autobahnbrücken Deutschlands und Europas überspannt.

Die Höhe über der Talsohle beträgt 136 Meter, die Höhe des Überbaus  aus 11.000 Tonnen Stahl weitere von 6,00 bis 8,50 Meter und die Länge des Überbaues misst 935 Meter.

Die Baukosten betrugen 29,5 Millionen Deutsche Mark, gebaut wurde ab März 1969.

Die feierliche Verkehrsfreigabe des Bauwerkes erfolgte zusammen mit dem 15,6 *Kilometer langen Streckenabschnitt Autobahnkreuz Koblenz (km 225,0) – Anschlußstelle Koblenz/Waldesch (Höhenstraße) (km 240,4) am 11. Dezember 1972.

*Differenz durch unterschiedliche Meßpunkte z.B. Bauwerksmitte oder befahrbare Rampen

Blick vom nördlichsten Pfeiler moselabwärts
Die Weinhänge im Westen des Großbauwerks

In der sympathischen Unterkunft an der Höhenstraße gab es Abendvorträge zu der Entwicklung des Lehrpfades an der „Strecke 46“, weiteren Erkenntnisse zur historischen Forschungen aus staatlichen Archiven im Lande Niedersachsen, sowie aktuellen Baumaßnahmen an der B 15n bei Landshut (Grundwasserwanne am Knoten mit der A 92) und dem sechsstreifigen Ausbau der A 3 bei Regensburg.

Feste Tradition – unser Gruppenbild

Wir bedanken uns besonders herzlich bei der
Autobahnmeisterei Emmelshausen für die freundliche Unterstützung

Vergleiche:
A 48 Brückentorso einer Unterführung bei Koblenz
A 48 Alttrasse bei Koblenz-Bubenheim
Strecke 37  „Dornröschenbrücke“

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