29. Treffen in Frankfurt am Main

27. bis 29. September 2013

Die Autobahn im Bereich zwischen Frankfurt am Main und Darmstadt stand diesmal im Mittelpunkt unseres Interesses.

Am 23. September 1933 begann der Reichsautobahnbau in Deutschland am Südwiderlager der Main-Brücke mit dem ersten Spatenstich für die Nord-Süd-Autobahn von den Hansestädten nach Basel (HaFraBa). Das Teilstück von Frankfurt am Main nach Darmstadt (Strecke 34) wurde am 19. Mai 1935 eröffnet. Schon am 3. Oktober des gleichen Jahres wurde die Autobahn von Darmstadt bis nach Mannheim/Heidelberg verlängert. Die Verkehrsfreigabe von Frankfurt am Main in nördlicher Richtung bis nach Bad Nauheim (Strecke 30) erfolgte am 27. September 1936.

Unser Treffen begann bereits am Freitag, den 27. September. Herr Eberhard Pelke stellte uns Hessen Mobil – Straßen- und Verkehrsmanagement im Hessischen Landesamt für Straßen- und Verkehrswesen vor. Herr Pelke arbeitet im Bereich Bau und ist zuständig für Brücken. Die Aufgabe von Hessen Mobil sind Erhaltung und Ausbau von Netzen, deren intelligente Nutzung und die Vernetzung von Verkehrswegen. In Hessen betreuen ca. 3.500 Mitarbeiter die rund 1.000 km Autobahnen, 3.000 km Bundesstraßen, 7.200 km Landesstraßen und 5.000 km Kreisstraßen. Nach diesem interessanten Vortrag stimmte uns Dr. Reiner Ruppmann auf das Rahmenprogramm des Folgetages ein.

Am nächsten Tag konnten wir zunächst einen Blick auf die Autobahnunterführung Oeserstraße in Frankfurt werfen und an der Straße Am Neufeld den Fahrzeugschuppen der allerersten SM (Straßenmeisterei) von außen besichtigen. Anschließend fuhren wir auf der A 5 zum Parkplatz „Bernd Rosemeyer“ südlich der AS Langen/Mörfelden, wo wir die Bernd-Rosemeyer-Gedenkstätte zu Ehren des hier am 28. Januar 1938 bei einem Rekordversuch tödlich verunglückten Rennfahrers besuchten.

Danach folgte die Besichtigung der SAM (Straßen- und Autobahnmeisterei) Darmstadt in Griesheim. Die SAM wurde konzipiert vom Architekten Paul Schmitthenner, Mitglied der „Stuttgarter Schule“ und Kollege von Paul Bonatz. Erbaut wurde sie 1938/39 und im November 1940 konnte das Verwaltungsgebäude in Betrieb genommen werden. Herr Hofmann, Leiter der SAM, und Herr Tauber führten uns zu den interessantesten Punkten der SAM. Einige von uns besuchten anschließend die TR (Tank- und Rastanlage) Pfungstadt, während andere Mittagsrast an der TR Gräfenhausen machten.

Nun folgte der letzte Höhepunkt unseres Rahmenprogramms. In Frankfurt-Rödelheim, auf dem Gelände von Hessen Mobil, begrüßte uns Herr Ralf Morawitz und führte uns zunächst zur ehemaligen SM Frankfurt-Nord.

Anschließend konnten wir den Kontrollraum der Verkehrszentrale Hessen betreten. Ein großes Bedienpult mit Monitoren und eine imposante Videowand erlauben hier die Kontrolle der Hessischen Autobahnen. Mit Temporärer Seitenstreifenfreigabe, Wechselwegweisern, Dynamischen Informationstafeln und dem Verkehrsfunk des Hessischen Rundfunks wird die Verkehrssicherheit stark erhöht. Wir konnten beobachten, welche Folgen die Havarie eines ausfahrenden Fahrzeugs mit seiner starken Qualmentwicklung hat und welche Maßnahmen ergriffen werden. Abschließend diskutierten wir noch ausführlich zukünftige Entwicklungen wie die Kommunikation zwischen Fahrzeug und umgebender Infrastruktur.

Das Treffen fand – wie eigentlich immer – bei trockenem, angenehmem Spätsommerwetter statt.
Allen bei der Organisation des Treffens Beteiligten sagen wir hiermit unseren herzlichen Dank!

Text: Dr. Wolfgang Seele, Mannheim, 30.09.2013

Gedenkveranstaltung zum 75. Todestag von Bernd Rosemeyer
75 Jahre Autobahn Frankfurt am Main – Darmstadt

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