Schneepflugmeisterschaften 2023

Team aus Marktredwitz gewinnt die
3. Deutsche Meisterschaft im Schneepflugfahren

(Autobahn West 16.09.2023) Julian Scharf ist der beste Schneepflugfahrer Deutschlands. Bei der „3. Deutschen Meisterschaft im Schneepflugfahren“, die an diesem Samstag, 16. September 2023, von der Niederlassung (NL) West der Autobahn GmbH des Bundes bei schönstem Sommerwetter auf dem ADAC-Verkehrsübungsplatz in Koblenz ausgerichtet wurde, hat sich der Straßenwärter mit seinem Co-Piloten Noah Tröger aus der Stadt Marktredwitz den ersten Platz gesichert. Auf Platz zwei kam das Team der Autobahnmeisterei (AM) Emmelshausen um Fahrer Matthias Rudolph und Co-Pilot Luca Assenmacher. Den dritten Platz belegten Fahrer Kevin Reusch und Ersatzfahrer Remo Mai aus der Straßenmeisterei Rennerod.

An dem alle zwei Jahre stattfindenden Bundeswettbewerb, der unter der fachlichen Aufsicht des Ausschusses Winterdienst der Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen (FGSV) und dessen Vorsitzenden Horst Hanke ausgetragen wird, nahmen 30 Teams aus ganz Deutschland teil. Von der Autobahn GmbH waren acht Fahrerteams aus Brandenburg, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Sachsen und Baden-Württemberg mit dabei. Vertreten waren die Autobahnmeistereien Baunatal, Döbeln, Emmelshausen, Engen, Gallinchen, Kamen, Mönchengladbach und Wittlich. Neben den Teams aus den Reihen der Autobahngesellschaft nahmen weitere 17 Teams aus Straßenmeistereien von neun Bundesländern sowie kommunale Teams aus fünf Städten und Gemeinden teil.

Damit die annähernd 500 Besucher den Bundeswettbewerb hautnah verfolgen konnten, wurden die Qualifikations- und Finalrunden, kommentiert von Autobahn-Moderator Jens Haase, live auf der Großleinwand übertragen. In einem hochspannenden Vorentscheid stellten sich die 30 Teilnehmer-Teams mit den nagelneuen Unimogs vom Typ U530 mit Streugerät und Schneepflug dem rund 450 Meter langen Geschicklichkeitsparcours und absolvierten auf Zeit zwölf Disziplinen, die realen Situationen im Arbeitsalltag von Straßenwärterinnen und Straßenwärtern nachempfunden sind und die einen sicheren und souveränen Umgang mit dem Fahrzeug erfordern. Der Parcoursplan stammt aus der Feder von Andreas Müller aus der AM Erkner, der die Autobahn-Teams regelmäßig trainiert und als Bundestrainer die deutschen Teams bei der Europameisterschaft betreut.

Nach den spannenden Qualifikationsrennen am Vormittag traten die 12 besten Teams aus ganz Deutschland schließlich im hochkarätig besetzten Finale gegeneinander an und kämpften um den Meistertitel. Dabei setzte sich das Team der Stadt Marktredwitz mit einem deutlichen Punktevorsprung klar gegen seine Herausforderer durch und sicherte sich somit verdient den Meister-Titel. Mit ihrem Sieg qualifizieren sich die drei besten Teams für die Europameisterschaft im Schneepflugfahren, die im Juni 2024 voraussichtlich in Deutschland stattfinden wird. Die 4. Deutsche Meisterschaft im Schneepflugfahren ist im September 2025.

Anne Rethmann, Geschäftsführerin Finanzen der Autobahn GmbH: „Die Teams der Autobahn GmbH haben bei der dritten Deutschen Meisterschaft im Schneepflugfahren erneut gezeigt, mit welchem Geschick sie ihre Maschinen bedienen können und dass die Autobahn bereit ist für den kommenden Wintereinsatz. Vielen Dank für diesen großartigen Einsatz. Der erste Platz geht in diesem Jahr an das Team der Stadt Marktredwitz, dem ich herzlich zum Erfolg gratuliere. Der Niederlassung West danke ich für die gelungene Ausrichtung der Meisterschaft.“

Prof. Gerd Riegelhuth, Geschäftsbereichsleiter Verkehrsmanagement, Betrieb und Verkehr der Autobahn GmbH: „Eine Schneepflugmeisterschaft im Sommer mag kurios anmuten. Sie hat aber einen ernsten Hintergrund: Die Meisterschaft würdigt die wertvolle Arbeit des Betriebsdienstes für die Gesellschaft. Herzliche Gratulation an den neuen Deutschen Schneepflugmeister.“

Auch Ulrich Neuroth, Direktor der Niederlassung West, gratulierte dem neuen Deutschen Meister im Schneepflugfahren ebenfalls herzlich: „In den zurückliegenden Stunden haben wir einen spannenden Wettkampf erlebt. Alle Teams haben uns dabei eindrucksvoll demonstriert, wie anspruchsvoll es ist, mit einem schweren Winterdienstfahrzeug die unterschiedlichsten Aufgaben zu absolvieren – egal ob es sich dabei eine Slalomfahrt, das Verschieben von Gegenständen mit dem Schneepflug oder das Rückwärtsfahren an ein Hindernis handelt. Das alles erfordert ein hohes Maß an Können, Präzision und Schnelligkeit“, betonte Neuroth und fügte hinzu: „Der Wettkampf war von Fairness geprägt. Die olympischen Werte Höchstleistung, Freundschaft und Respekt haben wir hier bei der Schneepflugmeisterschaft eindrucksvoll erlebt. Ich ziehe den Hut vor den Leistungen unserer Straßenwärterinnen und Straßenwärter. Gratulation an die drei Siegerpaare. Wir sind stolz darauf, dass unser Team aus der AM Emmelshausen den zweiten Platz gewonnen hat.“

Respekt zollte auch Michael Bersch, Geschäftsbereichsleiter Betrieb und Verkehr der integrierten Außenstelle Montabaur, den 30 Teams: „Wir haben heute echte Meisterleistungen erlebt. Alle Teams haben ihr Bestes gegeben und ihr Können eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Es war einfach klasse, Teams aus ganz Deutschland kennenzulernen und miteinander ins Gespräch zu kommen. Die Atmosphäre war freundschaftlich und familiär. Am Ende sind wir alle Gewinner. Die Teams haben gezeigt, dass sich die Verkehrsteilnehmenden auf sie verlassen können – der nächste Winter kann kommen.“

Dr. Horst Hanke, Vorsitzender des Ausschusses Winterdienst der FGSV: „Wir wollen bewusst machen, was die Mitarbeitenden des Betriebsdienstes leisten, wenn sie nachts im Winterdienst unterwegs sind. Deshalb haben wir den Bundeswettbewerb seinerzeit initiiert und uns dafür eingesetzt, dass die Schneepflugmeisterschaften auch in Deutschland ausgetragen werden. Hier sind wir für Reglement und Jury verantwortlich.“

Bei allem Ernst kamen abseits des Wettbewerbs auch Spiel, Spaß und Unterhaltung nicht zu kurz. Bei strahlendem Sonnenschein und sommerlichen 25 Grad konnten die Besucher nicht nur allerlei Leckereien genießen, sondern auch die stattliche Fuhrparkausstellung „Unsere Flotte in Orange“ der Niederlassung bestaunen. Vor allem die jüngsten Besucher waren fasziniert von Unimog, Hubsteiger und schwerem Mähgerät. Doch nicht nur das: Wer wollte, konnte im Schneepflug-Simulator auch einmal selbst erleben, wie schwierig es ist, ein schweres Winterdienstfahrzeug durch enge Gassen zu manövrieren. Ein großer Spaß für die Kleinen war ebenfalls der Mini- Parcours mit den leuchtend orangefarbenen Schneepflug-Bobbycars. Ein Spaß für die ganze Familie.

Hintergrund:
Schneepflugfahren im Sommer – was nach einer Gaudi klingt, hat einen ernsten Hintergrund. Die Meisterschaft würdigt die wertvolle Arbeit des Betriebsdienstes für die Gesellschaft. Die Straßenwärter und Straßenwärterinnen der Autobahn- und Straßenmeistereien sorgen jeden Tag für ein funktionierendes Autobahn- und Straßennetz und leisten damit einen maßgeblichen Beitrag für die Sicherheit der Verkehrsteilnehmenden. Was die Fahrerteams der Straßen- und Autobahnmeistereien bei der Meisterschaft in Koblenz gezeigt haben, sind allesamt Fähigkeiten, die sie alljährlich im Winterbetrieb benötigen. Der Winterdienst stellt die Fahrer vor erhebliche Herausforderungen, weil sie innerhalb kurzer Zeit im fließenden Verkehr bei Schnee und Eis und teilweise schlechter Sicht mit den großen Maschinen verkehrssicher unterwegs sein müssen.

So müssen die Piloten ihre Winterdienstfahrzeuge beispielsweise bei Glätte ohne Blechschäden durch enge Durchfahrten im Zuge von Rettungsgassen auf Autobahnen oder auf Parkplätzen manövrieren. Diese Fertigkeit bewiesen die Teams bei der Meisterschaft in den Disziplinen Slalomfahren vorwärts und rückwärts, Durchfahren einer Gasse rückwärts oder beim Passieren von eng gelegten Kanthölzern. Wichtig im Arbeitsalltag ist auch ein auf den Zentimeter genaues Heranfahren an das Salz-Silo zum Beladen des Streugeräts. Diese Fähigkeit stellen die Wettbewerbsteilnehmer in der Disziplin „Anhalten an einem Hindernis bei Rückwärtsfahrt“ oder Absetzen des Schneepfluges auf einer Ziellinie unter Beweis. Nicht zuletzt müssen die Kolleginnen und Kollegen des Betriebsdienstes größere Mengen an Schnee mit dem Pflug auch bei engen Platzverhältnissen präzise bis zur Abladestelle schieben. Und genau das fand sich im Geschicklichkeitsparcours wieder, wenn es galt, drei PVC-Rohre oder ein betongefülltes 200-Liter-Fass mit dem Schneepflug in ein markiertes Feld zu schieben – und zwar ohne die Hilfe von Kameras. Dabei starteten die Fahrer alle mit der vollen Punktzahl – für Fahrfehler gab es jeweils Punktabzüge, auch die Fahrzeit wurde maßgeblich mit gewertet.

Vorentscheid zur Deutschen Meisterschaft: Die besten Schneepflugfahrer der Autobahn kommen aus Westfalen

Recklinghausen. Philipp Neuhaus und Steffen Prenger sind die besten Schneepflugfahrer der Autobahn – Das Team der Autobahnmeisterei Kamen (Niederlassung Westfalen) hat den Vorentscheid der Autobahn GmbH zur Deutschen Schneepflugmeisterschaft gewonnen. Mit deutlichem Vorsprung hat sich das Team gegen seine Mitstreiter durchgesetzt. Am Dienstag (20. Juni) hat die Niederlassung Westfalen die interne Qualifikation in Recklinghausen veranstaltet. Die besten Teams der Autobahnmeistereien sind dafür aus ganz Deutschland angereist, um in dem anspruchsvollen Geschicklichkeitsparcours zu zeigen, was sie können.

Ein 200 Kilogramm schweres Fass durch einen engen Slalom manövrieren und innerhalb einer kleinen Markierung abstellen oder mit der Ladefläche rückwärts so nah wie möglich an eine Markierung heranfahren, ohne sie zu berühren – das sind nur zwei der insgesamt zwölf Aufgaben, die es im Parcours zu bewältigen gilt. „Wie gut sie diese verschiedenen Herausforderungen meistern, zeigt, welche Fähigkeiten unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben. Es ist wichtig, sich das bewusst zu machen und zu schätzen, denn sie sind es, die mit eben diesen Fähigkeiten und mit ihrem Einsatz jeden Tag für unsere Sicherheit auf den Autobahnen sorgen“, sagte Elfriede Sauerwein-Braksiek, Direktorin der Niederlassung Westfalen.

Normalerweise räumen die Straßenwärterinnen und -wärter bei Minusgraden Schnee und Eis von den Autobahnen, bei fast 30 Grad Außentemperatur und Sonnenschein kommen ihre Schneepflüge so gut wie nie zum Einsatz. Unter diesen ungewohnt sommerlichen Bedingungen haben die Fahrer eindrücklich gezeigt, wie gut sie die schweren, ca. 300 PS starken Winterdienstfahrzeuge beherrschen. Allein die Fahrzeuge mit dem vorne angebrachten Schneepflug fehlerfrei durch die Slalomstrecke zu bewegen, erfordert bei einem Wendekreis von 15 Metern enormes Feingefühl. Zeitgleich müssen mitunter auch noch mit Gewichten befüllte Kunststoffrohre um eine Kurve und in eine Markierung auf dem Boden geschoben werden. Für viele Teams eine Herausforderung – nicht selten rutscht mindestens eines der Rohre in der Kurve aus dem Pflug.

Es mag zunächst seltsam erscheinen, dass ein solcher Wettkampf mitten im Sommer ausgetragen wird. Doch die schweren Fahrzeuge auf wenig Platz und in teilweise extremen Situationen präzise bewegen zu können, ist das, es worauf es im Einsatz auf der Strecke ankommt. Nicht nur in der kalten Jahreszeit. „Diese Veranstaltung ist nicht nur ein schöner Anlass zum Austausch der einzelnen Niederlassungen, sondern vor allem eine wichtige Wertschätzung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Autobahn. Denn sie macht auf eine tolle Art und Weise sichtbar, was unsere Mitarbeitenden können und besonders, was sie im beruflichen Alltag alles leisten“, sagte Gunther Adler, Geschäftsführer Personal der Autobahn GmbH.

Neben dem Gefühl für Fahrzeug und Maschine ist im Parcours vor allem Teamwork gefragt, die Kommunikation zwischen Fahrer und Beifahrer, der den Pflug bedient. Besonders einer Station: Die Teams müssen hier über zwei Rampen fahren und dabei mit dem Pflug neben den Rampen aufgestellte Pyramiden bis zu einer bestimmten Markierung abschieben. Hier muss alles sitzen: Es braucht eine sehr genaue Fahrweise auf den Rampen und eine sehr genaue Absprache zwischen Fahrer und Beifahrer, damit die Höhe des Pfluges passt.

Diese Zusammenarbeit hat nicht nur bei dem Siegerteam aus Kamen gut geklappt: Mit ebenfalls beeindruckenden Leistungen belegten die Teams der Meistereien Mönchengladbach (Rheinland) und Baunatal (Nordwest) die Plätze Zwei und Drei. Sie gehören damit zu den besten Teams, die für die Autobahn GmbH bei der anstehenden Deutschen Meisterschaft antreten, die im September in Koblenz ausgefahren wird.

Philipp Neuhaus (Mitte links) und Steffen Prenger von der Autobahnmeisterei Kamen haben den internen Vorentscheid der Autobahn zur Deutschen Schneepflug-Meisterschaft gewonnen. Den Pokal überreichten Prof. Gerd Riegelhuth (Geschäftsbereichsleiter Betrieb und Verkehr Autobahn GmbH, v.l.), Bernd Höhne (Geschäftsbereichsleiter Betrieb und Verkehr Niederlassung Westfalen), Dr. Andy Apfelstädt (Abteilungsleiter Betrieb und Verkehr Autobahn GmbH) und Elfriede Sauerwein-Braksiek (Direktorin Niederlassung Westfalen).

Bilder 1-4 Andreas Müller AM Erkner / 5-11 Autobahn GmbH – Maurice Kaluscha / 12 Autobahn Westfalen

Autobahn richtet die „3. Deutsche Meisterschaft im Schneepflugfahren“ aus
Betriebsdienst
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Winterdienst Februar 1937